Kuba
Kuba ist ein kommunistisch regierter Inselstaat und liegt in der Karibik. Es liegt westlich von den allgemeinhin viel bekannteren und zeitweise auch beliebteren Urlaubszielen Dominikanische Republik und Haiti. Auch die Bahamas befinden sich etwas nördlich von Kuba - noch weiter nördlich befindet sich bereits das amerikanische Florida. Im Westen befindet sich der Golf von Mexico, der sich dem Karibischen Meer landseits anschließt.
Veränderungen auf Kuba nach unserem Urlaub 2016
All diese Tendenzen zur Handelsöffnung würden früher oder später nach sich ziehen, dass die Oldtimer vom Straßenbild verschwinden werden.
Dieser Punkt rückte tatsächlich in den Fokus der Touristik-Branche: wer die Oldtimer noch in ganzer Pracht erleben möchte, der sollte sich beeilen.
So machten wir uns also im Jahr 2016 auf den Weg dorthin.
Seitdem hat sich eine Menge auf Kuba getan.
Dennoch steht Kuba wirtschaftlich zwar mitten im Wandel, jedoch auch mitten in der Krise.
Zum 1. Januar 2021 schaffte Kuba nach mehr als 200 Jahren sein Doppelwährungssystem der kubanischen Peso (CUP) und der konvertiblen Peso (CUC) ab. Mit künstlichen Umrechnungskursen zum Dollar und der Tatsache, dass viele Leute ihre CUCs loswerden wollten, erschwerten zusätzlich zur Corona-Pandemie die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung.
Dazu kam entsprechend der US-amerikanische Regierungswechsel zu Donald Trump. Die Rückkehr zu Handels- und Investitionsbeschränkungen. Darüber hinaus der Verbot vom Anlegen von Kreuzfahrtschiffen im Hafen von Havanna und eine Reduktion des Flugverkehrs nach Kuba. Somit wurde der gerade erst boomende Urlaubsverkehr ebenfalls eingeschränkt.
Also hatten wir 2016 genau die richtige Zeit, um Kuba zu besuchen.
Auf Kuba ticken die Uhren noch etwas anders - unschwer auch an den Hotel-Vouchern aus Papier zu erkennen. Der gewohnte digitale Check-In unter Vorzeigen der Buchungsbestätigung auf dem Smartphone funktioniert hier noch nicht. Im Gegenteil - zumindest im Jahr 2016 - waren diese Annehmlichkeiten noch weit entfernt von der Umsetzung.
Darüber hinaus ist es auf Kuba durchaus angebracht, sich ein Hotel mit Vollpension zu buchen. Rumdumversorgung, "all inclusive". Der Grund ist ganz einfach: die Selbstversorgung auf Kuba ist nach wie vor nicht einfach. "Mal eben beim Shop um die Ecke einkaufen" steht leider nicht zur Verfügung.
Guantanamo
Die Guantanamo Bay liegt am östlichen Ende von Kuba auf der Südseite.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts versuchten die USA der damaligen Kolonialmacht Spanien die gesamte Insel Kuba abzukaufen.
Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges besetzten die USA 1898 die Guantanamo-Bucht, da sich dort eine wichtige Hafenanlage befand.
Seitdem gehört die Guantanamo Bay zu den USA, wo ein Marinestützpunkt aufgebaut wurde.
Guantanamo erlangte traurige Berühmtheit durch seine Gefangenenlager Camp X-Ray, Camp Delta und Camp Iguana.
Havanna - aber auch die Armut
Wer auf Kuba Urlaub macht, der sollte nicht nur in Havanna auf dem Flughafen landen. Ein Aufenthalt in Havanna an sich ist auf jeden Fall ein Muss. Die Oldtimer gibt es hier haufenweise, auch als Cabrios. Mit den Fahrern kann man Stadtrundfahrten machen. Für die Fahrer ist das oftmals die einzige Einnahmequelle. Auch sieht man noch sehr viele Pferdekutschen, mit denen ebenfalls Touristenrundfahrten durchgeführt werden.
In Havanna herrscht das brodelnde Leben und macht dem nachgesagten kubanischen Temperament alle Ehre.
Für das Hotel benötigt man einen Voucher (auf Papier natürlich), sonst kommt man gar nicht erst rein. Wer dann noch erwartet, wenigstens in Havanna sei Internet verfügbar, der hat bedingt Recht. Wir mussten uns in eine lange Schlange stellen, um einen Internet-Bon zu erwerben, der ein Minuten-Budget hatte. Internet im Landesinneren kann man ganz vergessen. Vielleicht hat sich das ja aber mittlerweile geändert.
Während meines Spaziergangs durch Havanna brach die Dämmerung herein und mit einigem Erschrecken konnte ich erkennen, dass hinter diesen baufälligen Fassaden Lichter angingen und Familien ihr Leben lebten. Ich konnte es weder wirklich glauben, noch wirklich wegsehen.
Nachdenklich bin ich in mein Hotel zurückgegangen, welches für dortige Verhältnisse ein wahres Luxusleben bedeutete. Auch wenn man selbst in diesem Luxustempel mitten in Havanna einen Internet-Bon benötigt.
Schon musste ich damals erschüttert zugeben, dass manchmal diese Tourismus-Stippvisite in meinem eigenen wohligen Dasein durchaus mal wieder auf den Boden der Realität gestellt werden muss.
Ich habe mitgenommen, dass ich ganz schön dankbar sein kann, wie gut es mir geht.